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Samstag, 11. April 2015

Eine Welt aus Plastik - Wo sind die Alternativen?

Hummel im Frühling


Mit dieser kleinen Hummel, die ich am Bienenstand gefunden habe, sind wir nach dem ganzen Sauwetter nun endlich im Frühling angekommen.

Meine Bienen haben zum Glück alle den Winter überlebt. Leider gehöre ich damit eher zu den wenigen, die eine Ausnahme darstellen. Sehr viele Imker haben sehr viele Bienen verloren.
Herbizide, Pestizide, Varroamilbe, Monokultur, das Verschwinden der Begleitfauna und der Grünstreifen,.. all diese Dinge tragen dazu bei, dass es den Bienen immer schlechter geht.


Flugloch im Frühling - emsige Bienen auf Pollensuche


Ich war heute beim Bienenstand. Hauptsächlich, um zu fotografieren, denn zum Reinschauen ist es noch zu früh. Ich habe nur mal den Deckel weggetan, um zu kontrollieren, ob noch genug Futter da ist.
Dann habe ich noch einen Apfelbaum in meinen Garten gepflanzt, für zukünftigen Apfelstrudel Marke Eigenbau.


Bienenbeutenzusammenbau - Wie immer beginnts im Wohnzimmer


Und während ich euch die Bildchen von den Bienen zeige und deren hübsche Behausungen, reden wir mal über ein ganz besonderes Thema, das uns alle betrifft: Das Thema Plastik!!



Eine Welt aus Plastik


Das Marchfeld mit Plastikabdeckung übern Spargel

Über das Erdöl habe ich euch hier schon etwas erzählt. Eines der wichtigsten Produkte aus Erdöl ist zweifelsohne das Plastik.

So, und nun kommt eine kleine Wochenendaufgabe: Sucht euch einen beliebigen Raum in eurer Wohnung aus und fangt an zu zählen, wie viele Dinge ihr aus Plastik seht. Seht ihr irgendwas, was nicht aus Plastik ist oder zumindest ein Plastikteil dranklebt?


Die Bahn fährt in den Frühling - vorbei am Bienenstandplatz



Nein? -> Ich auch nicht!! Jetzt versuche ich seit einiger Zeit etwas nachhaltiger zu leben, aber es gelingt mir nicht wirklich. Der Apfelbaum, den ich heute gekauft hatte, steckte in einem Plastikbehälter, das Schild mit der Aufschrift auf einem Plastikstab.

Ja selbst, wenn ich im Bioladen Lebensmittel kaufe, komme ich um Plastik nicht herum. Ich kann zwar Milch in Flaschen kaufen und das Gemüse lege ich direkt in den Korb, was ja schon mal einen ganzen Haufen Verpackungsmaterial einspart, aber eben nicht alles. Das Mehl zum Beispiel, das ich zum Brotbacken kaufe, wird zwar direkt beim Bauern gemahlen und abgefüllt, aber die Verpackung hat ein Plastiksichtfenster.


meine ersten Gartenbewohner - Blumenzwiebel eingraben hat sich gelohnt


Das Meerschweinchenheu ist in einem Plastiksackerl. Die Zahnbürste ist aus Plastik, selbst die Bohrmaschine, mit der ich die Löcher für die Holzbienenbeuten mache.

Anders ausgedrückt; Ich sehe nicht, wie ich ohne Plastik leben soll. Egal, was ich kaufe, und wenn es noch so biologisch ist, komme ich um Plastik nicht herum.


Die ersten Frühlungsblüten - Bienennaschstrauch



Laut Wikipedia gelangen jährlich 26 Millionen Tonnen Plastik in die Weltmeere. Wenn wir uns mal überlegen, wie leicht Plastik ist, kann man sich dann ausmalen, wie ein 26 Millionen schwerer Berg Plastik aussieht.

Die Kleinteile töten Tausende von Meerestieren. Das ganze Zeug sammelt sich dann in Müllstrudeln im Nordatlantik und Nordpazifik. In diesen Strudeln kommt auf ein kg Plankton 6 kg Plastik.

Wir Menschen haben wirklich ein Händchen dafür, die Welt zu zerstören, in der wir leben.


reger Flugverkehr vor dem Flugloch


Doch was können wir tun? Hier wird es wirklich schwierig. Denn die einzige Antwort ist die: Soweit, wie es möglich ist, auf Plastik zu verzichten. Nicht einfach etwas in den Warenkorb legen, sondern dreimal überlegen:


  • Woraus besteht das Ding?
  • Gibts eine umweltfreundlichere Alternative?
  • Brauch ich es WIRKLICH?


Ich weiß, dass es schwer ist. Wir sind unsere Konsumgesellschaft schon so sehr gewohnt, dass wir nicht mal drüber nachdenken, was im Einkaufswagen landet. Aber genau das müssen wir tun. Aus Verantwortung gegenüber der nächsten Generation. Shoppen sollte nicht unser Hobby sein. Suchen wir uns ein neues Hobby: Die Welt retten!!!


Ein Besuch in Linz an der schönen blauen Donau


Plastik lassen wir in den Operationssälen, wo es Leben rettet, ansonsten suchen wir fleißig nach Alternativen. Zum Beispiel Zahnbürsten ohne Plastik: hier gefunden!! Ein tolle Seite mit plastikfreien/plastikarmen Produkten.

Und mit dieser Kampfansage an unseren Plastikplaneten verabschiede ich mich für heute mit einem Foto einer kleinen fleißigen Biene mit roten Pollen an den Beinen:


Biene: Sex mit einer Blume :-)



Das Verhängnis unserer Kultur ist, dass sie sich materiell viel stärker entwickelt hat als geistig.
- Albert Schweitzer



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