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Sonntag, 28. September 2014

Hört ihr wie das Volk erklingt?

Heute war ein herrlicher Herbstsonntag, gerade richtig für einen Ausflug, um die Herbstgartentage in Schloss Hof zu genießen. Und weil ich über das Schloss schon hier berichtet habe, erzähle ich euch zu den Bildern etwas ganz anderes.


Das Herbstrad

Vor einiger Zeit war ich einer der bekannten Supermarktketten und legte einen Kohlrabi aufs Förderband. Der junge Mann an der Kassa, vielleicht 16 oder 18 Jahre, suchte auf den Kärtchen oberhalb der Kassa nach den richtigen Eingabecode für den Preis.
Nach einer Weile gab er verzweifelt auf, sah mich an und hielt mir den Kohlrabi vor das Gesicht: "Entschuldigung, aber was ist denn das für eine Pflanze?" fragte er mich und ich wusste nicht, ob ich lieber lachen oder weinen sollte.


Schloss Hof im Herbst

Eigentlich eine wirklich traurige Geschichte. Der Junge an der Kasse hat in seinem Leben noch nie einen Kohlrabi gesehen. Wer weiß, was er noch so nicht gesehen hat. Ob er weiß, was Zucchini sind? Ob er den Unterschied zwischen Kohl und Kraut kennt? Ob er weiß, dass Kartoffel unter der Erde wachsen und Erbsen oberirdisch?


Pflanzenvielfalt auch im Herbst

Ich wette, der selbe junge Mann hätte mir auf Anhieb die drei besten Spielfilme dieses Jahr nennen können. Oder welches Computerspiel gerade "in" ist.
Die Mädels, neben denen ich neulich in der U-Bahn saß, unterhielten sich angeregt über die Mode von Miley Cyrus und wie gerne sie so wie dieses junge Teenie-Sexsymbol sein wollten.
Und ich saß daneben und dachte mir: Welche Werte geben wir unseren Kindern eigentlich mit auf den Weg? Was bringen wir ihnen bei?


kleiner See mit Wasserspiegelung


Während ich mit meiner Mutter durch die alten Barockgärten in Schloss Hof flanierte, überlegten wir uns, wie es wohl gewesen ist, damals. Als vor vielen Jahren junge Damen in Reifröcken und hochgesteckten Haaren durch die selben Gärten wandelten. Als Marie Antoinette noch ein kleines Mädchen war und ihre Mutter das Schloss kaufte.
Die jungen reichen Kinder der Oberschicht hatten damals auch kein anderes Thema als die Mode der Zeit.


links unten: Medusa mit dem Schlangenhaupt


Marie Antoinette wird später ihre Ignoranz mit dem Leben bezahlen. Doch was ist unser Preis? Was geben wir unseren Kindern mit auf den Weg? Warum geraten unsere Kinder in Verzückung, wenn sie ein Schaf sehen im Streichelzoo, als würden sie ein außerirdisches Wesen bestaunen? Warum wissen Kinder in der Volksschule nicht, dass das Schnitzel das sie essen, einmal ein lebendes Schweinchen war? Warum können 16jährige fast erwachsene Jugendliche nicht mal einen Kohlrabi von einem Krautkopf unterscheiden?



Mr.Pirat

Mit Freude erfahre ich, dass es auch Schulen in Österreich gibt mit Schulgärten. In denen Kinder Gemüsebeete anlegen dürfen und ernten und selbst zubereiten und essen. Ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Aber noch etwas anderes wäre viel wichtiger: Das wir unseren Kindern beibringen, dass diese verhungerten Sängerinnen und Schauspielerinnen aus dem Fernsehen kein Vorbild sind, sondern das Gegenteil. In welcher Schule kann man Respekt gegenüber seinen Mitmenschen lernen?


obere Reihe -> die Bienenreihe

Maria Theresia war eine intelligente Frau und Regentin. Sie ermahnte ihre jüngste Tochter immer wieder, sich nicht nur dem Vergnügen hinzugeben. Doch Marie Antoinette feierte lieber ausgelassene Feste im schönen Frankreich und machte sich durch ihre Verschwendungssucht das Volk zum Feinde.

"Wenn sie kein Brot haben, so sollen sie Kuchen essen", soll sie gesagt haben, was allerdings wohl ins Reich der Legende gehört, Trotzdem spiegelt es die Zeit, in der sie gelebt hat, wunderbar wieder. Sie wurde in ein fremdes Land gebracht und mit einem ihr unbekannten Mann verheiratet. Außer schöne Kleider und rauschende Feste kannte sie gar nichts. Die Welt war ihr völlig fremd.


ein klasse Motiv, sowohl rechts als auch links


Ihre Weltfremdheit bezahlte Marie Antoinette 1793 mit dem Leben. Als eine der schillernsten Figuren der Zeit vor der französischen Revolution steht sie immer noch für eine ganze Gesellschaft, die ihr Leben auf Kosten anderer Menschen führte.


Bienen in früheren Zeiten

Gibt es Parallelen zur heutigen Zeit? Auch wir leben unser Leben im Überfluss. Während in der sogenannten dritten Welt Kinder verhungern, denken wir darüber nach, welche Talkshow wir uns heute nachmittag im Fernseher ansehen und wie viele Kleidchen wir bei der nächsten Shoppingtour kaufen werden.

Geht es denn auch anders? Wie sieht eine Welt aus, in der jeder Mensch zu essen hat und alle zufrieden sind? Müssen die einen ein wenig hergeben und die anderen ein bisserl mehr bekommen? Doch wer will schon was hergeben?


lustige Gesellen

Die französische Revolution hat übrigens noch lange nicht zur Freiheit des Volkes geführt. Komplett untereinander zerstritten, landeten all ihre Anführer einer nach dem anderen unter der Guillotine. Und dann kam erst mal Napoleon.
Doch der Gedanke der Demokratie war nicht mehr aus der Welt zu schaffen. Thomas Jefferson, der quer durch Europa reiste, schnappte den Gedanken auf und brachte ihn über den großen Teich nach Hause nach Amerika. Na ja, er war ein Sklavenhalter und Freiheit galt für ihn auch nur den Männern, aber es war mal ein Anfang und kaum war Napoleon besiegt, ging die Revolution in Europa weiter.


weise Worte

und mit diesen weisen Worten schließe ich den heutigen Artikel. Also: "Auf die Barrikaden! Für eine gerechte und freie Welt!"
(...und nein, ich hab nicht erst vor kurzem das Musical Les Miserables gesehen :-)

sum sum,
eure
Sa-Bine

Sonntag, 14. September 2014

Bratislava und Besuch im Imkereimuseum

Während meines Urlaubs hab ich mich trotz Regen und noch mehr Regen nach draußen gewagt und Bratislava besucht. Das erste Mal in meinem Leben, obwohls eigentlich direkt vor der Haustür liegt.

Bratislava



Wir können ja über die EU uneinig sein, aber Schengen find ich schon toll. Was war das doch früher für ein riesen Aufwand mal eben kurz über die Grenze in ein Nachbarland zu fahren. Kilometerlange Staus an der Grenze. Zollbeamte, die mit viel Glück dein ganzes Auto auseinander nahmen. Da lob ich mir doch den freien Grenzverkehr. 
Keine Kontrollposten mehr, du merkst nur, dass du in einem anderen Land bist, weil plötzlich alle Straßenschilder in einer Sprache sind, die du nicht verstehst.


Trotzdem wars kein Problem in die Innenstadt zu finden und das Wetter war auch gnädig, außer ein paar Nieseltröpfchen wars trocken.
Empfehlen kann ich nur das Museum im Rathaus, dass einem durch die Geschichte der Slowakei führt. Vom Türmchen hat man dann eine schöne Aussicht auf die Burg.


Bratislava mit Burg

Natürlich hab ich in den Straßen der Stadt auch nix anderes gefunden als bei uns. Die selben Supermarktketten, die selben Modegeschäfte und Einrichtungshäuser. Globalisierung hat natürlich auch dort nicht halt gemacht.



nach unten führt der Weg..

Die Slowakei wurde erstmals im 5.-6. Jahrhundert von Slawen besiedelt. Im 11.Jahrhundert kam es zum Königreich Ungarn hinzu, später dann wurde alles Habsburgermonarchie. Dann kam der erste Weltkrieg, den die Habsburger, also wir, bekanntlich verloren und so mussten wir die Slowakei hergeben. Sie wurde Teil der Tschechoslowakei und 1993 wurde die Slowakei ein unabhängiger kleiner Staat.


an der schönen blauen Donau...

Die Landschaft in der Slowakei ist genau wie Österreich von bergig bis Ebene alles vorhanden. Der Gebirgszug der Hohen Tatra ist zum Teil Nationalpark und auch UNESCO-Welterbe. Bestens geeignet zum Wandern und Klettern mit wunderschöner Aussicht und einigen schönen Gletscherseen. So eine Wanderung könnte man doch mal ins Auge fassen...



Dom von Bratislava

Bratislava ist die Hauptstadt der Slowakei und mit dem Auto von Wien aus in einer Stunde zu erreichen. Das erste, was einem ins Auge sticht, wenn man durch Hainburg Richtung Grenze fährt, sind die typischen grauen riesigen Plattensiedlungen aus den Zeiten des Kommunismus.
In der Innenstadt erwartet einem aber dann ein anders Bild mit kleinen erhalten mittelalterlichen Gässchen und Winkeln, genau wie in Wien.


Im Schneckentempo durch das Leben..


Die kleine Schnecke hab ich auf dem Weg zur Burg entdeckt. Sie hat mich mal wieder daran erinnert, wie wichtig es ist, langsam und mit offenen Augen durchs Leben zu gehen. Die Natur zeigt sich nur demjenigen, der inne hält.


Grafitti mit Biene

Tolle Grafittikunstwerke säumen den Weg durch die Unterführung der Autobahn, wenn man von der Burg in die Innenstadt möchte, Rechts oben hab ich auch eine kleine Biene gefunden... hihi



Wo sind die Bienen zuhause?

Und wenn wir schon beim Thema Bienen sind: Etwa eine halbe Stunde von Bratislava entfernt, befindet sich das Imkereimuseum von Kráľová pri Senci. 


In einem unbekannten Land...

Liebevoll gestaltet präsentieren sich auf dem Gelände allerlei Bienenbeuten und Imkereizubehör. Von Imkerhäusern und alten Korbbeuten ist alles zu finden und in einem kleinen Museum werden imkerliche Geräte aus längst vergangenen Zeiten ausgestellt.


Wo wohnten die Bienen in früheren Zeiten?

Der Eintritt ist übrigens kostenlos, aber wer möchte kann ja wie ich, als Souvenir einen kleinen Topf Honig mitnehmen. Bin schon gespannt, wie er schmeckt.
Die Gesichter auf den Korbbeuten oben möcht ich dann doch nicht auf meinen Bienenbeuten haben, da bekomme ich ja Angst, wenn ich sie öffnen muss.


Beutenformen mal kunstvoll, mal skuril..

Die Beuten da oben find ich dann schon etwas angenehmer, vor allem die kleine Villa links unten. Aber das imkern stell ich mir dann doch ein wenig unhandlich vor. Da bleib ich lieber bei meinen eckigen Beuten. :-)


Bratislava und auch das Museum kann ich euch wirklich nur empfehlen. Eine wunderschöne Stadt und ein toll gestaltetes Museum.

eure
Sa-Bine



Freitag, 5. September 2014

Geschichten von Schilfbewohnern und früheren Zeiten

Der Sonnenschein und das warme Wetter gestern luden zu einer Wanderung ein. Also ins Auto gesetzt, in den Süden gefahren und zwischen Weinfeldern, Steppenbewohnern, Schilf und Wasser herumgetrabt. Ja, richtig erraten, ich war am Neusiedler See unterwegs.


Nationalpark Neusiedlersee


Das Burgenland ist eins der Bundesländer, das ich überhaupt nicht kenne, daher wars mal an der Zeit, das zu ändern. Nach einem Besuch im Nationalparkszentrum in Illmitz, wo ich eine Karte der Gegend bekam, fuhr ich Richtung See auf den nächstgelegenen Parkplatz und los gings.



Alle meine Schwänchen schwimmen auf dem See..


Der Weg führt durch die Weinfelder, welches den Lärmpegel etwas nach oben schraubte, da die ganze Zeit die Geschosse der Weinbauern zu hören waren, die die Vögel verschrecken sollen. Ich kam mir die ganze Zeit vor, als würde ich durch ein Kriegsgebiet laufen und wahrscheinlich ist das auch eines. Der Krieg der Vögel gegen den modernen Menschen. Wieso in einem Vogelschutzgebiet Knallfrösche erlaubt sind, ist mir zwar ein Rätsel, aber was solls, ertragen wir den Lärm und genießen die Aussicht. hihi.


in vino veritas

Rechts oben dann das Produkt der Mühe, erstanden von einem Bauern in Podersdorf auf der Heimfahrt. Ich bin zwar kein besonders großer Weinfan, aber da ich ein Rezept habe für Fisch mit Weißweinsoße, musste dazu ein Wein her. ok, ich hätt vielleicht nicht unbedingt einen süßen Wein nehmen sollen wie den Muskateller sondern einen trockenen, aber nicht-süße Weine mag ich schon gar nicht. -> hab ich eigentlich schon mal erwähnt, dass ich aus dem WEINviertel stamme?? :-) Glaubt man gar nicht, hihi.


Sandboden, Schwammerl und andere Impressionen


Die Idee aus dem Neusiedler See einen Nationalpark zu machen, ist tatsächlich schon vor dem 2.Weltkrieg entstanden, aber gut Ding braucht Weile und bis es soweit war, schrieben wir das Jahr 1992. Dazwischen wurde verhandelt, wie groß nun der Park werden sollte, und welche Teile betreten werden durften und welche nicht.


Schäfchen und andere Seewinkelbewohner


Die Bauern dürfen auch weiterhin die Felder bestellen und Tiere halten, wie oben stehendes Foto beweist. Neben den berühmten Mangaliza-Schweinen und Graurindern sind auch Pferde- und Eselherden zu finden. Ich werd mal den Neusiedler See mit dem Rad erkunden, um mehr zu sehen, vor allem die ungarische Seite.


Blümchen mit Besucher rechts unten am Bild

Neben den vielen Vogelarten, die sowieso nicht vor die Kamera zu bekommen sind, da müsste man wohl eher im Winter kommen, gibt es eine Menge Blümchen zu bewundern. Auf einigen tummeln sich meine Lieblingsinsekten, wie das Bild rechts unten beweist.


Hetscherl, Sanddorn und andere Sträucher

Am Wegesrand finden sich auch eine Menge Sträucher, deren Blüten wohl die Bienen im Frühjahr in Verzückung geraten lassen, die Früchte sind eher für die vielen Vögelchen bestimmt. Eine Menge Hetscherl, sprich Hagebutten, die Früchte der Hundsrose säumen den Weg. Der Holunder ist schon fast erntereif und das Sträuchlein links oben ist der Sanddorn. Der braucht noch ne Weile, denn zur Erntezeit im Spätherbst ist er strahlend gelb und ein Fest für die Vögel, 


Schifferl am See

Die Sträucher waren voller Vögel, was mich zu einer grandiosen Idee führt. Wie wäre es, wenn man entlang der Weinberge immer wieder solche Sträucherreihen pflanzen würde? Dann hätten die Vögel eine Alternative zu den Trauben und man könnte sich die ganzen Knallkörper sparen. Und für die lieben Bienen hat man auch was getan.


altes Gasserl


Vom Neusiedler See an einen ganz anderen Ort in Burgenland. Einen Tag zuvor war ich im Freilichtsmuseum Mönchhof, welches ich wirklich empfehlen kann. Wunderschön gestaltete kleine Läden entlang von Gässchen aus alten Zeiten.


Die Bienen sind überall

Natürlich erfährt man auch, wie die Imker in früheren Zeiten gewirtschaftet haben. Rechts oben die kleinen Kästchen für den Transport der Königin. (mit oder ohne zweites "n", hihi)
Der Abfülltopf rechts unten sieht noch immer so aus wie heute, nur das meiner ohne Rost ist. :-)


Mode aus vergangenen Zeiten


Ein Bildchen zur Mode der Vergangenheit. He, wie alt bin ich eigentlich? So kleine Läden, in denen die Knöpfe in solchen Schachteln aufbewahrt wurden zum Verkauf hab ich selber noch erlebt. Na gut, die Nähmaschine ist wirklich alt..


Stiefel in der Höh

Könnt ihr euch vorstellen, so zu leben? Haben wir nicht alle 25 Pullover im Schrank und 13 Hosen? Wieso konnten sich die Menschen früher nur ein Kleid im Leben leisten und nicht mehr? Weil sie weniger verdient haben? Nein, weil die Kleider heute billiger sind!! Weil die kleinen Sklavenmädchen in Bangladesh unsere Kleidchen für einen Hungerlohn herstellen, deswegen können wir uns mehrere davon leisten. Sollten wir mal darüber nachdenken, oder??


Man beachte das wunderschöne Spiegelbild


Neben den Geschäftsgebäuden gibt es auch Privatwohnungen zu sehen, obwohl viel privat war da wohl nicht. Meistens haben mehrer Familien in einem Haus gewohnt auf engstem Raum. Tapeten gabs nur für die reichen Leute, die ärmeren haben die Wände mit so einem Rollpinsel bemalt, der hübsche Muster entstehen lässt. Noch mal: Wie alt bin ich? Auch solche Wände hab ich noch erlebt..


Kirchlein am Berg mit Friedhof

Natürlich darf auch ein Kirchlein mit Friedhof nicht fehlen. Das Bild links unten ist eines von zwei wunderschönen Deckengemälden in der Kirche. Ein Pfarrhaus steht auch davor mitsamt Weinkeller, wie sichs gehört!!


man betrachte das Bild rechts oben ganz genau... hihi

Ich frage mich, ob die Menschen früher weniger glücklich waren, ohne MMS-fähige Handys, Auto mit Frontscheibenheizung und 4-D Kinosälen. Im Gegensatz zu uns mussten sie hart arbeiten, ein einfacher Fabriksarbeiter bis zu 20 Stunden am Tag und trotzdem konnte er seinen Kindern nicht mehr als ein Paar Schuhe kaufen und meistens nur ein einziges Paar für alle Kinder. Keine Frage, ich will auch nicht früher leben ohne moderne Zahnmedizin und Klopapier. Aber vielleicht wäre ein wenig weniger doch ein bisserl mehr...


wahre Worte aufs Holz gemalt??

So, und zum Schluss gibts wie immer ein Sprücherl, dass ich ebenfalls in Mönchhof gefunden habe. Diesmal ein fröhlicher Spruch, denn nicht alles in der Welt ist deprimierend.. hihi

bis zum nächsten Mal
eure Sa-Bine

Dienstag, 2. September 2014

Sommer- und Bienengeschichten

 Na also. Der Umzug mitten ins Marchfeld ist geglückt und seit zwei Stunden funktioniert auch das Internet wieder. Also schnell einen kleinen Post geschrieben und dann heißt es 30.000 Mails der letzten drei Monate beantworten.


Wildbiene - erster Gartenflugbesucher


Hier ist sie nun. Die erste flugfähige Besucherin meines Gartens, die ich vor die Kamera brachte. Eine Honigbiene? Na zumindest nicht eine von den Meinen. Diese hier hat einen glatten schwarzen Oberkörper. Ist wohl irgendeine Wildbienenart. Wer Lust zum Suchen hat, kann das hier tun: http://www.wildbienen.de
Ich hab nach einer Weile aufgegeben. Wahnsinn wie viele Wildbienen es gibt.


Pionierpflanzen


Mein Garten, als ich ihn bekommen habe, sah nun erst einmal so aus wie auf obrigen Bild. Und nun musste ich 250m2 Garten in mühevoller Kleinstarbeit jedes dieser Unkrautdinger einzeln entfernen. Habe zwei ganze Tage dafür gebraucht. Ich hoffe, dass diese Pflanzen wenigstens gut für den Boden waren.


erste Blümchen in meinem Garten


Und auch wenn es für Blumen ein wenig spät zum Aussetzen war, konnt ich es nicht lassen und schon sind allerlei bunte Blümchen in meinem Garten gelandet. Dank Nathalie auch eine kleine Biene, wie das Foto in der Mitte beweist. :-)
Ok, ich gebe zu, der Garten sieht bis auf die paar Farbtupfer noch recht kahl aus, aber der nächste Frühling kommt bestimmt. Und dann gehts ans Gemüse...


meine erste Garten-Honigbiene


Und hier ist sie nun. Das hübsche Ding, dass sich da auf meinem Lavendel tummelt, ist tatsächlich die erste richtige Honigbiene, die ich im Garten gesehen habe. Also schnell reingerannt, Fotoapparat geholt und gehofft, dass sie wenigstens ein bisserl still hält fürs Foto. Inzwischen sind es viele mehr geworden, vor allem auf den Fetthennen, die jetzt zum Blühen beginnen, tummelt sich allerlei Fluggetier. 
Wie immer der Gedanke des Tages: Es muss nicht viel sein. Ein paar Blümchen auf dem Fensterbrett, ins Kistl am Balkon oder am Rand des Spielrasens im Familiengarten. Und schon haben ein paar Insekten das Mittagsmahl gefunden. 


Stechapfel - das Hexenkräutchen


Und noch ein anderer Bewohner hat sich in meinen Garten verirrt. Ich hab sie zuerst wachsen lassen, da ich das Blümlein hübsch fand und neugierig war, was draus wird. Wer hätte es gedacht. Das Sträuchlein, dass da so unschuldig vor sich hin wuchs war kein geringeres als der Stechapfel. 
Zur dunklen Familie der Nachtschattengewächse gehörend ist er hochgiftig. Schon die liebe Kleopatra hat daraus angeblich Rauschmittel hergestellt und ungeliebte Zeitgenossen ins Jenseits befördert. Im Mittelalter wurde daraus "Flugsalbe" hergestellt, die Hexen fliegen ließ. 
Da mir am Himmel schon zu viel Verkehr ist und ich Angst habe, mit einem Flugzeug zusammenzustoßen, ließ ich das mit dem Fliegen mal und hab das Sträuchlein einfach aus meinem Garten entfernt. Ich bleib lieber bei den genießbaren Verwandten des Stechapfels, nämlich Kartoffel, Tomate und Aubergine. Denn wo viel Schatten ist, dort ist auch Licht!


verdeckelte Bienenwaben


Nach den Gartengeschichten zu den Bienengeschichten. Wie am Bild oben zu erkennen, haben meine Bienchen fleißig für Honig gesorgt. Die Waben wurden mit dem flüssigen Gold gefüllt und mit Wachs verdeckelt. Das ist das weiße Zeugs, das man sieht. Da drin reift nun der Honig heran bis es Zeit ist zum Ernten. 

Wie kommt der Honig ins Töpfchen? 



Zunächst wurde nun all die Waben mit Hilfe von Nathalie entdeckelt. Dazu hat sie eine Art Gabel benützt, mit der sie das Wachs runtergeschabt hat. Das wird natürlich nicht entsorgt, sondern eingeschmolzen und Kerzchen draus gegossen. 
Dann kommen die Waben in die Schleuder links oben am Bild, die ich mir von Andrea ausborgen durfte. Danke noch mal dafür und auch tausend Mal danke an Nathalie für all die Hilfe.
In der Schleuder befindet sich ein Sieb, durch das die groben Teile wie Wachs abgefangen werden und dann fließt es hinaus durch ein weiteres Doppelsieb in einen lebensmittelechten Kübel. Dann kommt das Ganze noch durch ein Feinsieb und wird erstmal ein paar Tage gelagert, damit der Schaum nach oben wandert und der Honig klar wird. Dann wird abgefüllt in vorbereitete saubere Gläser. 
Die Bienchen indes werden mit Zuckerwasser aufgefüttert, damit sie selbst genug haben, um über den Winter zu kommen. Zukünftig möchte ich ihnen so viel Honig lassen, damit sie auch ohne Zuckerwasser auskommen.




So, nun möchte ich meinen ersten Rückkehrpost mit diesem kleinen wahren Spruch beenden und mich um die 30.000 Emails kümmern, die auf mich warten.

sum sum
eure Sa-Bine