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Dienstag, 14. Oktober 2014

Der Großglockner und das ewige Eis

und hier kommt nun der zweite Teil! Nämlich vom Urlaub im schönen Salzburger Land. Kaprun gibts im vorigen Post zu lesen und nun gehts weiter zum höchsten möglichen Punkt Österreichs:

Der Großglockner, der höchste Punkt Österreichs


Und wer weiß es nun? Wie hoch ist denn der Großglockner? Der Gipfel, der auf obrigen Bildchen im Nebel versunken ist, befindet sich 3798 Meter über der Adria und ist damit der höchste Punkt Österreichs. Und nein, ich war nicht ganz oben. Ganz so motiviert bin ich nun auch wieder nicht.


Die Glockner Hochalpenstraße

Von Kaprun kommend bin ich hinunter Richtung Kärnten über die Hochalpenstraße gefahren. Zum Glück als Fahrer, denn als Beifahrer wäre mir wohl mehr als schlecht geworden. Diese ganzen Kurven sind echt nichts für mich. Aber was tut man denn nicht alles, nur um mal die Pasterze zu sehen.


Die Reste der Pasterze


Und hier ist sie nun die berühmte Pasterze am Fuße des Glockners. Den Ausläufer auf der anderen Seite haben wir ja schon in Kaprun gesehen.

Die Pasterze ist 8km lang und hat seit 1950 die Hälfte ihres Volumens eingebüßt.

Als man das nette Hüttchen links am Bild gebaut hat, war das gesamte Tal vom ewigen Eis bedeckt.

Doch der Gletscher ist gar nicht so alt, wie man glauben mag. Funde beweisen, dass vor 3500 Jahren das Gebiet als Weideland gedient hatte. Ob wir jetzt auch auf so eine Warmperiode zusteuern?

Durch unsere Schuld oder nicht?








Ja, und hier unten ist er nun. Der Großglockner Gipfel in all seiner Pracht. Sehr ihr die kleinen Ameisen in der Mitte? Im Laufe des Tages konnte ich beobachten, wie sich die beiden Gruppen nach oben bewegten bis hinauf zum Gipfel. Glück auf!!


Gipfelsturm auf den Großglockner

Der Großglockner gilt als einfacher Berg und wurde im Jahre 1800 zum ersten Mal bestiegen. Links neben diesen Gipfelaufbau am Bild befindet sich die Erzherzog-Johann Hütte auf 3454 Metern. Sie dient als Ausgangspunkt zum Gipfelanstieg.


und immer grüßt das Murmeltier

Aber auch in dieser Höhe wimmelt es nur so von Leben. Um die Franz Josefs Höhe herum herrscht geschäftiges Treiben. Murmeltiere sind auf Futtersuche oder balgen sich herum. Ein paar von denen hab ich vor die Kamera bekommen, leider keine der berühmten Gämsen.


nach unten durch die Geschichte


und dann geht es abwärts durch die Zeit. Immer wieder findet man Schildchen, die einem darauf aufmerksam machen, wie sehr der Gletscher schmilzt.


Abstieg zum ewigen Eis der Pasterze

Man möchte es jetzt nicht glauben, aber auch der Glockner gehört jemanden. Wie jedes Futzerl Erde in Österreich hat auch der höchste Berg einen Besitzer. In dem Fall der Alpenverein. Na hoffentlich passt er gut auf ihn auf, damit ihn keiner wegträgt...



Großglockner Impressionen

Links oben: Die ersten Schritte im ewigen Eis. War ein langer Abstieg dorthin, denn wenn man einmal unten im Tal angekommen ist, erwartet einem nur ein riesiger Gletschersee. Bis zum tatsächlichen Eisrand muss man noch mal eine Stunde wandern.



Gletschersee am Fusse der Pasterze

Nach dem Besuch der Pasterze muss man nun den ganzen Weg wieder nach oben gehen. Aber der anstrengende Aufstieg ist nicht mal so schlimm, hat man doch ringsum die wunderschöne Landschaft zum Betrachten. Angesichts der rapiden Gletscherschmelze bin ich doch froh dort unten gewesen zu sein, wer weiß, wie lange es die Pasterze noch gibt, eh sie ganz dahin geschmolzen ist.



Durch die höchsten Berge Österreichs über jede Menge Kurven

Entlang der Hochalpenstraße befinden sich eine ganze Menge Aussichtspunkte, kleine Museen und Ausstellungen und natürlich auch ein paar Almen, auf denen es zum Teil auch hausgemachte Speisen gibt. 


Blühende Almen in luftigen Höhen

Auch ein botanischer Lehrpfad lädt zum Bewandern ein. Wer kann sie nun benennen, all die hübschen Blümchen da unten? 
Woher ich die Namen weiß? Ok, ich geb zu, ich hab die Namensschildchen mitfotografiert.


gelb: Alpensonnenröschen
weiß: Silberwurz
rechts unten: Alpenhelm

 und mit dem schönen Foto unseres Kaisers verabschiede ich mich vom den hohen Gefilden. Als der liebe Franzl mit jungen 26 Jahren von Heiligenblut aus nach oben stieg, erreichte er nach 4 Stunden Wanderung die Pasterze. Damals reichte sie noch bis dort hinauf. Und da es nicht irgendwer, sondern der Kaiser persönlich war, hat man die Anhöhe auch gleich Kaiser-Franz-Josefs-Höhe nach ihn benannt.


Der liebe Franzl am Großglockner


Den Großglockner kann ich euch nur empfehlen, allerdings braucht ihr ein Auto mit guten Bremsen, ich habe so einige ältere Modelle neben ÖAMTC-Wagen am Straßenrand stehen sehen. Die Landschaft unterwegs ist einfach atemberaubend, ich wage zu sagen: Eine der schönsten der Welt. Und ich hab schon so einige gesehen. hihi :-)


und wer weiß, vielleicht wars ja nicht das letzte Mal und ich kann noch einmal im Leben einen Blick auf die Pasterze werfen, ehe sie für immer weggeschmolzen ist.




Richard Leakey, der sich sein ganzes Leben mit der Entstehung der Menschheit beschäftigt hat, ist der Meinung, dass die nächste Spezies auf Erden, die aussterben wird, der Mensch sein wird. 99% aller Lebewesen, die je existiert haben, sind ausgestorben auf diesen Planeten. Aber keines davon hat es freiwillig getan. Wir, die Menschen, sind die erste und einzige Spezies in der drei Milliarden andauernden Geschichte des Lebens, die bewusst ihr Aussterben verursachen, indem wir die Ressourcen unseres Planeten ausbeuten. Doch noch ist es nicht zu spät.  Ich glaube fest daran, dass wir es gemeinsam schaffen können unsere Welt und uns selbst zu retten. Jeder von uns muss dazu seinen Beitrag leisten und zwar unabhängig davon, ob die anderen es auch tun. Sei mutig der Erste!!!


sum sum
eure
Sa-Bine

Donnerstag, 2. Oktober 2014

Kaprun und Geschichten aus der Steckdose

Heute möchte ich euch mal zeigen, wo mich mein Sommerurlaub hingeführt hat. Ich dachte mir, fährst du mal zum höchsten möglichen Punkt in Österreich. Also wo war ich? -> Na klar doch, am Großglockner. Aber die Geschichte gibts ein andermal. Denn meine Reise begann in Kaprun.


Kaprun - Sommerurlaub

Obwohl das Wetter eher saumäßig war diesen Sommer, hab ich mit dem Urlaub Glück gehabt und bin bei 30°C im Schatten herumgewandert. In den höheren Gefilden wars dann richtig angenehm. Was wünscht man sich mehr.


Wie kommt der Strom in die Steckdose?


Und oben am Foto sieht man auch gleich das Thema für den heutigen Abend: Der Strom!!
Hier im Marchfeld landen öfter mal diese Protestzettelchen in meinem Briefkasten gegen die vielen Windräder die hier herumstehen. Und da frag ich mich dann schon: Na ja und wenn wir die Windkraftwerke nicht bauen, woher kriegt dann meine Kaffeemaschine den Strom jeden morgen? Wie lade ich das Handy auf und wo stecke ich den Computer an, vor dem ich grad sitze??


Vorne: Kaprun - im Hintergrund: Das Kitzsteinhorn

Selbst wenn wir schlafen verbrauchen wir Strom, oder schaltet ihr euren Kühlschrank in der Nacht ab? Das wir total abhängig sind vom Erdöl, haben wir in diesem Post hier schon geklärt. Und nach dem Erdöl kommt der Strom..


Stausee Kaprun

Der Strom in Österreich wird zu 65% aus Wasserkraft erzeugt. Windenergie ist nur mit 5% vertreten. Und auch wenn wir kein Atomkraftwerk haben, so kommt doch 2% von eben diesem. Nur halt aus dem Ausland eingeführt.
Kaprun ist das drittgrößte Speicherkraftwerk Österreichs und besteht aus mehreren Stufen, die man alle toll bewandern kann. Ein Shuttlebus bringt einen ganz nach oben und die Aussicht ist großartig,


im Hintergrund: Die Ausläufer der Glockner-Pasterze

Das viele Wasser ist kein anderes als das geschmolzene Wasser des Glocknergletschers, der Pasterze.
Die Pasterze führt vom Glockner bis nach Kaprun hinunter, wo die letzten Ausläufer zu sehen sind. Und nein, die Stauseen sind nicht schuld daran, dass der Gletscher schmilzt, sondern wir, die wir globale Erwärmung verursachen.
Aber zurück zum Strom.


links unten: in meiner Hand das ewige Eis... oder mehr: die Reste davon

Wer könnte besser erklären, wie der Strom funktioniert, als Peter Lustig? Die Löwenzahn-Geschichte gibts hier zu entdecken. Also ansehen und schlau werden. :-)


eine Ziegenherde kreuzt den Wanderweg

So, und nun wollen wir mal wissen, welches Kraftwerk nun das umweltfreundlichste ist. Versucht mal Google zu fragen, das Thema ist mehr als umstritten. Jede Seite hat gute Argumente für ihre These, aber als Laie hab ich nun wirklich keine Ahnung was stimmt.


Nur der steilste Weg führt zum Gipfel

In einem sind sich alle einig: Kraftwerke sind Methan und CO2-Schleuderer und verursachen hier in Österreich 17% der Treibhausgas-Emissionen. Das Kohlekraftwerk ist eine riesige CO2-Dreckschleuder, einige davon sind noch in Betrieb in Österreich.
Stauseen dagegen sind Methanproduzenten, mal abgesehen davon, dass die Anlage von einem Stausee riesige Landschaftsveränderungen mit sich zieht, man bedenke mal all den Beton für die Errichtung und die Kulturlandschaft, die plötzlich unter Wasser steht.



Hummeln, Wildbienen und jede Menge Blümchen,,,


Aber es geht noch schlimmer. In Gebieten, wo eh schon wenig Wasser ist, schaffen es Flüsse nicht mal mehr bis zum Meer. Berühmtestes Beispiel der Colorado im Südwesten der USA. Der Stausee versorgt die Wüstenstadt Las Vegas mit Strom. Einen verschwenderischeren Anblick als das Lichtermeer von Las Vegas gibt es kaum auf der Welt. Das Ökosystem des Colorado ist inzwischen total zerstört und der Fluss versiegt schon lange, bevor er den Pazifik erreicht. Die Bewohner der Wüstenregionen Mexikos, die auf das Colorado-Wasser angewiesen sind, dürfen nun verdursten.


Ritterfest in Kaprun: Für große und kleine Ritter

Wie siehts denn nun mit Windkraft aus? Die CO2-Bilanz ist leider noch schlimmer, also die von Wasserkraftwerken. Dafür gibts kein Methan.
Ihr seht schon. Wie mans dreht und wendet, jede Stromerzeugung geschieht auf Kosten der Umwelt. Genau wie beim Erdöl hab ich auch da keine Lösung gefunden, außer die: Aktiv Strom sparen! Wie das geht, darüber werd ich mich in nächster Zeit genauer informieren.


Die Bienen in luftigen Höhen

Auf meiner Wanderung zwischen den Stauseen gabs auch einen kleinen Regenschauer, der der einzige in diesem Urlaub blieb. Und als ich mich über den Regen ärgerte, blickte ich nach unten und entdeckte die Bienenbeuten hinter der Scheune. Schon war ich wieder fröhlich, zu sehen, dass es auch hier oben noch Bienen gibt.
Kaprun kann ich als Reiseziel nur empfehlen. Ein hübsches kleines Städtchen am Fusse des Kitzsteinhorn mit viel Wandermöglichkeiten und Bienen drum herum.

sum sum
eure
Sa-Bine