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Freitag, 12. Dezember 2014

Der Krampus und der Nikolaus

Zuallererst möcht ich euch mein neustes Projekt vorstellen: Ein kleines Weihnachtsdörfchen, das ich mit meinem neuen Spielzeug, einer elektrischen Laubsäge ausgeschnitten und bemalt habe: (Natürlich durfte im Dörfchen auch ein Bienenstand nicht fehlen!!)

Weihnachtsdorf mit Bienenstand im Winterwald

und nun geht es weiter mit Fotos von den Kittberger Erlebnisgärten, die jetzt zur Adventzeit schön weihnachtlich dekoriert sind. Und während wir spazieren gehen, erzähl ich euch eine kleine Geschichte vom Nikolaus.

Nikolausstiefel

Wer denn nun wirklich der heilige Nikolaus war, darüber ranken zahlreiche Legenden. Man weiß es nicht. Die Kirche beruft sich immer wieder auf den Bischof von Myra, in der heutigen Türkei, der dort um das 3.Jhd herum allerlei Wundertaten verbracht haben soll. Zum Beispiel Juden bekehrt oder ein Dianaheiligtum zerstört...  stimmt also. Man muss schon sehr wunderlich sein, um so was zu tun.


Schneemänner ganz ohne Schnee

Bis tief ins 19.Jahrhundert hinein brachte der Nikolaus die Geschenke. Da aber die Reformation Heiligenverehrung verboten hat und die Protestanten nicht auf die Geschenke verzichten wollten, haben sie kurzerhand aus dem Nikolaus das Christkind gemacht. Später hat sichs dann wieder umgedreht und das Christkind hat den Katholiken die Geschenke gebracht und zu den Protestanten kam dann der Weihnachtsmann hinzu. Heute ists eher nach Ländern aufgeteilt und hierzulande gibts gleich alles. Der Nikolaus bringt die Schokolade am 6.Dezember und das Christkind und der Weihnachtsmann die Geschenke am 24. Na bitte. Besser alles als gar nichts. :-)


Insektenhotel, dort bewohnt, wo die Löcher zu sind

Natürlich noch viel interessanter als der Nikolaus ist der Krampus. Der hat auch viele andere Namen, nämlich Schmutzli in der Schweiz, Tuifl, Buttnmandl, Gankerl,...
Über seinen Ursprung ist nur wenig bekannt. Vermutlich ist er sehr eng mit den Perchten verwandt. 
Erste Aufzeichnungen über den Krampus gibt es aus dem 12.Jahrhundert. Dann kam erst mal die heilige Inquisition, die den lieben Krampus verboten hat und zwar bei Todesstrafe. Doch in den kleinen abgelegenen Bergdörfern hat sich der Brauch erhalten und später wieder verbreitet.


Tellerstillleben

Das Ganze hat sich dann zwei geteilt. Im Dezember finden die Krampusläufe statt und nach Weihnachten dann die Perchtenläufe. In vielen Regionen ists aber wieder das selbe. Perchten und Krampus zusammen. Aber was sind denn nun Perchten?


Ein Lichtlein in der Dunkelheit

Jetzt wird es wieder kriegerisch. Denn viele Historiker, Ethnologen und Forscher streiten um ihre Version der Herkunft. Die keltischen Göttinnen Frigg und Freya wurden zur "Frau" und zum "Freitag". Doch je nach Region und Sprache hatten die beiden Damen auch andere Namen. Im schönen Alpenland gab es die Perchta, mancherorts, genau wie bei den Inselkelten in England und Irland, auch als Brigid bekannt. Die alten keltischen Göttinnen transformierten sich dann im Laufe der Jahrhunderte und der Christianisierung zur Maria und Perchta's alter Feiertag nach Weihnachten wurde zu Mariä Lichtmess, das vor allem im Alpenraum noch gefeiert wird.


Weihnachtsteich

Einige Historiker streiten die Existenz der holden Göttin ab. Andere wiederum bringen Perchta mit alten heidnisch-römischen Umzügen in Verbindung, die diesmal aber aus historischen Quellen stammen, da die Römer ja zum Glück über eine Schrift verfügten und wir so zum Glück etwas zum Lesen haben. Schade, dass die Kelten nix schriftliches hinterließen, dann wärs leichter, Wahrheit von Legende zu unterscheiden.


Weihnachtsengerl mit Beleuchtung

So einen Krampuslauf möchte ich dann doch einmal sehen. Vielleicht sollte man mal einen Ausflug ins schöne Salzburg planen im nächsten Dezember. Der größte Krampuslauf findet laut Internet in St.Johann statt. Wär doch mal was, oder?


Winterstimmung

So, und nun gibts noch ein kleines Gedichtchen zur Winterzeit, ehe ich mich verabschiede. Die Kittberger Erlebnisgärten sind auch im Winter schön anzusehen und ich kann sie euch nur empfehlen.




Sonntag, 7. Dezember 2014

Was ist Selbstversorgung?

Gestern war ich trotz Regennieselwetter in Marchegg und bin eine Runde durch den Winterwald gelaufen. Neben den schönen düsteren Nebelfotos möcht ich heute über ein Thema philosophieren, das mir sehr am Herzen liegt.

Eine schöne Weihnachtszeit an die Welt

In den letzten beiden Jahren habe ich durch etwas bewussteren Konsum versucht, den Fußabdruck, den ich auf diesen Planeten hinterlasse zu verkleinern. Angefangen habe ich bei dem elementarsten, nämlich bei der Nahrung, die ich esse. Dabei musste ich natürlich beim Konsumieren bleiben, da ich bis jetzt keinen Garten hatte. Selbstversorgung ohne Garten gestaltet sich eben ein wenig schwierig.


Marchegg im Winter (ohne Störche versteht sich..)

Ich bin dazu über gegangen, Lebensmittel im Bioladen zu kaufen oder direkt vom Bauern. Dabei gebe ich sorgsam acht, dass alle Lebensmittel in Österreich hergestellt werden.
Ausnahmen machte ich im Winter bei Paprika und Tomaten und nur für die Meerschweinchen, da sie leider sehr verwöhnt sind und sonst nichts fraßen. (also ganz wie wir Menschen.. :-)
Ein wunder Punkt bleibt das Essen in der Kantine. Ich koche zwar am Wochenende meist mehr, aber spätestens am Dienstag ist alles verbraucht und so esse ich mindestens dreimal die Woche in der Kantine. Ich verzichte dort zumindest komplett auf Fleisch und exotische Gerichte, von denen ich weiß, dass die meisten Zutaten aus Übersee kommen. Hier muss ich mich noch verbessern.


Auch im Winterwald ist Leben zu finden


In Zukunft wird die Versorgung mit Lebensmittel auch etwas einfacher, da ich ja inzwischen einen eigenen Garten habe.
Das nächste Thema auf der Liste lautet: Kleidung! Nach einen prüfenden Blick in den Kleiderschrank habe ich festgestellt, dass der Vorrat bis zur Pension reicht, vorausgesetzt, dass ich meine Größe nicht ändere.. :-)
Ich bin sowieso nie ein Fan von vollgestopften Einkaufszentren gewesen und nun möchte ich mich auch hier beschränken. Wozu brauche ich eigentlich fünf verschiedene Pullover im Schrank. Man nimmt doch sowieso immer nur den obersten hinunter vom Stapel und die unten bleiben liegen.


Es war einmal ein hässliches Entlein... und daraus wurde...

Also lautet der Beschluss: Am Anfang dieses Jahres werde ich ein Budget festlegen für Kleidung. Von diesem kann ich das ganze Jahr schöpfen, auch bei Dingen, die ich selber mache, also Stoffe oder Wolle, wird davon abgezogen, inklusive des Zubehörs, wie Garn oder Stricknadel.
Mit dem was am Ende des Jahres übrig ist, darf ich dann in den Urlaub fahren.
Das ist doch ein Deal, oder?


Abgestorbene Bäume mit neuem Leben

Wie sieht es nun mit der zukünftigen Selbstversorgung aus? Probiert hab ich so einiges. Mein Brot backe ich immer noch selbst. Marmelade und Kompott einkochen, Chutneys habe ich hergestellt, obwohl ich die Rohstoffe natürlich dafür kaufen musste, dafür ohne Konservierungsstoffe und E-Nummern.
Käse selbst machen habe ich probiert. Das nächste am Programm ist Waschmittel, Seife und Kosmetik selbst herstellen. Das ist gar nicht so einfach, denn die Rezepte auf verschiedenen Selbstversorgerseiten enthalten meist Produkte wie Kokosfett, das ist ja denn erst wieder nicht regional. Da muss ich noch weiter suchen.


links oben: Baumpilz, der sogenannte Zunderschwamm wurde früher zum Anzünden von Feuer genützt.

Mein größtes Projekt dieses Jahr waren natürlich meine Bienen. Ich habe jetzt vier Völker in den Winter entlassen. In ein paar Tagen muss ich noch einmal eine Behandlung zur sogenannten Restentmilbung durchführen. Also die Bienen, die jetzt aus der Brut sind, von der gefürchteten Varroamilbe befreien.
Dann dürfen sich es die Bienchen im Stock gemütlich machen. Sie versammeln sich um die Königin und bilden eine Traube um sie herum. Damit sie es schön warm hat, schlagen sie mit den Flügeln, um Wärme zu erzeugen.
Dann bleibt nur zu hoffen, dass es meine Lieblinge bis in den Frühling schaffen.



Still und starr ruht der See..


Und mit diesem Foto aus vergangenen Herbsttagen verabschiede ich mich von Marchegg. Für Ideen, was die Selbstversorgung betrifft, bin ich natürlich immer wieder dankbar.

Ich wünsche euch noch einen schönen Adventsonntag und falls ihr morgen einen habt: Einen schönen Feiertag!

eure
Sa-bine


In einem unbekannten Land, vor gar nicht allzu langer Zeit...


"Alles, was gegen die Natur ist, hat auf Dauer keinen Bestand."
Charles Darwin

Mittwoch, 26. November 2014

Hamburg - Hafen und Eisenbahnkinderträume

Letzte Woche hab ich mich mal in den hohen Norden begeben. (Von hier aus gesehen natürlich!)
Einige der Fotos möcht ich euch heute dazu vorstellen, natürlich nicht so Touristenobjekte, denn die könnt ihr auch googlen.



Schiffswerften und Containerumschlagplatz an der Elbe


Das hier oben ist natürlich der berühmte Hamburger Hafen an der Elbe. Wohlgemerkt, Hamburg liegt NICHT am Meer!! Da muss man noch ne ganze Weile Elbabwärts fahren. Vielleicht hatte die Stadt gerade deshalb so eine bedeutende Position bekommen, weil sie nicht am offenen Meer, sondern geschützt im Hinterland lag.


Hafenrundfahrt an der Elbe


Wenn ich euch etwas empfehlen kann, dann eine Hafenrundfahrt in der Dämmerung zu machen. Nichts ist schöner als Sonnenuntergang auf der Elbe. Wenn dann die Nacht herein bricht, fährt man entlang der beleuchteten Stadt durch dunkles Elbwasser. Ein grandioser Anblick.



Hamburger Hafen bei Nacht

Aber Hamburg ist ja nicht nur Hafen. Kleine und große Kinderherzen höher schlagen lässt auch ein Besuch in der Miniaturwunderwelt. Da empfehle ich gleich in der Früh hinzugehen, da ist das Gedränge noch nicht so groß.


rechts unten: Der FKK-Strand :-)


Ganze Welten werden hier mit der Eisenbahn befahren. Die schweizerische und österreichische Bergwelt, ein großer Flughafen, Amerika mit Wüste und der ganz hohe Norden mit Schnee. Bewundernswert so ein Hobby zu haben. Man stelle sich all die Kleinarbeit vor, die nötig ist, um auch nur eines dieser Gebäude zu bauen.


von der Wüste über Schnee bis in den Weltraum


Hamburg verfügt über schöne Parkanlagen und Gärten, die auch im Winter zum Spazieren einladen. Aufpassen sollte man jedoch, wenn man versucht, Honig aus Hamburg zu kaufen. Immer wenn mir ein Glas Hamburger Honig vom Regal entgegenschaute, entpuppte sich dieser beim Umdrehen als "Mischung aus Hamburger Honig und Honig aus EU-Ländern"
Über das Mischungsverhältnis stand leider nichts drauf.


Hamburgs Parkanlagen in Herbstbunt


Zum Glück fand ich dann doch noch mein Gläschen mit dem goldenen Inhalt auf einen Marktstand.
Ach ja, da wir bei Markt sind. Die Weihnachtsmärkte hatten noch nicht offen, bis auf einen: Den Santa Pauli, dem Weihnachtsmarkt auf der Reeperbahn. War sehr lustig anzusehen, wenn auch nicht ganz jugendfrei. hihihi



Santa Pauli, nicht ganz so jugendfrei. :-)

Natürlich durfte bei mir auch ein Besuch am Friedhof nicht fehlen. Und zwar der Friedhof von Ohlsdorf, in dem die ganze Hamburger Prominenz begraben liegt. Auch zwei Gräber-Freilichtmuseen sind vorhanden und eine keltischer Grabhügel.



Friedhof bei Nebel

An jenem Tag war es den ganzen Tag nebelig und trüb. Eigentlich genau das Richtige für einen Friedhofsbesuch. Mich erinnert das immer an das Liedchen von Reinhard Mey, der in der Mittagspause mit dem Laptop in der Hand den Friedhof besucht, um sich schon mal vertraut zu machen "...mit dem Platz, an dem man mich eines Tages verstaut"



was bleibt sind Blumen am Grab

Vielleicht sollten wir öfter mal einen kleinen Spaziergang am Friedhof unternehmen, genau wie der liebe Reinhard. Ganz besonders die, die außer Arbeit und Geld sammeln nichts anderes kennen. Erst vor einem Grab wird uns bewusst, dass am Ende alle Mühe umsonst war. Jedermann konnte sein Geld auch nicht mitnehmen, obwohl er es geglaubt hat. Doch was im Leben wirklich zählt, ist, was du für ein Mensch gewesen bist. Hinterlassen wirst du am Ende nur deine Taten.



Brücke in eine andere Welt

Von den Toten wieder zu den Lebenden. Empfehlen kann ich auch das Maritime Museum mit vielen tollen Modellschiffen und Geschichte der Seefahrt zum Lernen.
Das kleine Schiff da unten ist kein Gemälde, obwohl es so aussieht, sondern ein riesiges Modell, dass im Museum von der Decke hing.


Modellbausegelschiffchen

Neben der Elbe gibt es auch noch die Alster, die einst Hamburg durchquerte. Heute bildet sie mit zwei kleine Seen in der Mitte der Altstadt die sogenannte Binnenalster und Außenalster. Viel Grün rundherum lädt zum Spazieren ein und kleine Bootstouren kann man auch machen.


Worauf da wohl gewartet wird an der Alster?

Leider konnte ich den Fischmarkt nicht besuchen, da dieser nur am Sonntag ist. Aber ich habe mir vorgenommen, Hamburg noch mal zu besuchen, vielleicht auch mal im Sommer.


Die schöne Elbe bei Dämmerung


Und mit diesem Foto des lieben Weihnachtsmannes verabschiede ich mich von der Stadt an der Elbe. Hamburg ist eine wunderschöne Stadt, allein der Hafen ist es wert, dieser mal einen kleinen Besuch abzustatten.



Der Weihnachtsmann lässt grüßen


"Das was wir hinterlassen ist nicht so wichtig, wie die Art wie wir gelebt haben. Denn letztlich, Nummer 1 sind wir alle sterblich.."
Captain Picard - Star Trek

Dienstag, 14. Oktober 2014

Der Großglockner und das ewige Eis

und hier kommt nun der zweite Teil! Nämlich vom Urlaub im schönen Salzburger Land. Kaprun gibts im vorigen Post zu lesen und nun gehts weiter zum höchsten möglichen Punkt Österreichs:

Der Großglockner, der höchste Punkt Österreichs


Und wer weiß es nun? Wie hoch ist denn der Großglockner? Der Gipfel, der auf obrigen Bildchen im Nebel versunken ist, befindet sich 3798 Meter über der Adria und ist damit der höchste Punkt Österreichs. Und nein, ich war nicht ganz oben. Ganz so motiviert bin ich nun auch wieder nicht.


Die Glockner Hochalpenstraße

Von Kaprun kommend bin ich hinunter Richtung Kärnten über die Hochalpenstraße gefahren. Zum Glück als Fahrer, denn als Beifahrer wäre mir wohl mehr als schlecht geworden. Diese ganzen Kurven sind echt nichts für mich. Aber was tut man denn nicht alles, nur um mal die Pasterze zu sehen.


Die Reste der Pasterze


Und hier ist sie nun die berühmte Pasterze am Fuße des Glockners. Den Ausläufer auf der anderen Seite haben wir ja schon in Kaprun gesehen.

Die Pasterze ist 8km lang und hat seit 1950 die Hälfte ihres Volumens eingebüßt.

Als man das nette Hüttchen links am Bild gebaut hat, war das gesamte Tal vom ewigen Eis bedeckt.

Doch der Gletscher ist gar nicht so alt, wie man glauben mag. Funde beweisen, dass vor 3500 Jahren das Gebiet als Weideland gedient hatte. Ob wir jetzt auch auf so eine Warmperiode zusteuern?

Durch unsere Schuld oder nicht?








Ja, und hier unten ist er nun. Der Großglockner Gipfel in all seiner Pracht. Sehr ihr die kleinen Ameisen in der Mitte? Im Laufe des Tages konnte ich beobachten, wie sich die beiden Gruppen nach oben bewegten bis hinauf zum Gipfel. Glück auf!!


Gipfelsturm auf den Großglockner

Der Großglockner gilt als einfacher Berg und wurde im Jahre 1800 zum ersten Mal bestiegen. Links neben diesen Gipfelaufbau am Bild befindet sich die Erzherzog-Johann Hütte auf 3454 Metern. Sie dient als Ausgangspunkt zum Gipfelanstieg.


und immer grüßt das Murmeltier

Aber auch in dieser Höhe wimmelt es nur so von Leben. Um die Franz Josefs Höhe herum herrscht geschäftiges Treiben. Murmeltiere sind auf Futtersuche oder balgen sich herum. Ein paar von denen hab ich vor die Kamera bekommen, leider keine der berühmten Gämsen.


nach unten durch die Geschichte


und dann geht es abwärts durch die Zeit. Immer wieder findet man Schildchen, die einem darauf aufmerksam machen, wie sehr der Gletscher schmilzt.


Abstieg zum ewigen Eis der Pasterze

Man möchte es jetzt nicht glauben, aber auch der Glockner gehört jemanden. Wie jedes Futzerl Erde in Österreich hat auch der höchste Berg einen Besitzer. In dem Fall der Alpenverein. Na hoffentlich passt er gut auf ihn auf, damit ihn keiner wegträgt...



Großglockner Impressionen

Links oben: Die ersten Schritte im ewigen Eis. War ein langer Abstieg dorthin, denn wenn man einmal unten im Tal angekommen ist, erwartet einem nur ein riesiger Gletschersee. Bis zum tatsächlichen Eisrand muss man noch mal eine Stunde wandern.



Gletschersee am Fusse der Pasterze

Nach dem Besuch der Pasterze muss man nun den ganzen Weg wieder nach oben gehen. Aber der anstrengende Aufstieg ist nicht mal so schlimm, hat man doch ringsum die wunderschöne Landschaft zum Betrachten. Angesichts der rapiden Gletscherschmelze bin ich doch froh dort unten gewesen zu sein, wer weiß, wie lange es die Pasterze noch gibt, eh sie ganz dahin geschmolzen ist.



Durch die höchsten Berge Österreichs über jede Menge Kurven

Entlang der Hochalpenstraße befinden sich eine ganze Menge Aussichtspunkte, kleine Museen und Ausstellungen und natürlich auch ein paar Almen, auf denen es zum Teil auch hausgemachte Speisen gibt. 


Blühende Almen in luftigen Höhen

Auch ein botanischer Lehrpfad lädt zum Bewandern ein. Wer kann sie nun benennen, all die hübschen Blümchen da unten? 
Woher ich die Namen weiß? Ok, ich geb zu, ich hab die Namensschildchen mitfotografiert.


gelb: Alpensonnenröschen
weiß: Silberwurz
rechts unten: Alpenhelm

 und mit dem schönen Foto unseres Kaisers verabschiede ich mich vom den hohen Gefilden. Als der liebe Franzl mit jungen 26 Jahren von Heiligenblut aus nach oben stieg, erreichte er nach 4 Stunden Wanderung die Pasterze. Damals reichte sie noch bis dort hinauf. Und da es nicht irgendwer, sondern der Kaiser persönlich war, hat man die Anhöhe auch gleich Kaiser-Franz-Josefs-Höhe nach ihn benannt.


Der liebe Franzl am Großglockner


Den Großglockner kann ich euch nur empfehlen, allerdings braucht ihr ein Auto mit guten Bremsen, ich habe so einige ältere Modelle neben ÖAMTC-Wagen am Straßenrand stehen sehen. Die Landschaft unterwegs ist einfach atemberaubend, ich wage zu sagen: Eine der schönsten der Welt. Und ich hab schon so einige gesehen. hihi :-)


und wer weiß, vielleicht wars ja nicht das letzte Mal und ich kann noch einmal im Leben einen Blick auf die Pasterze werfen, ehe sie für immer weggeschmolzen ist.




Richard Leakey, der sich sein ganzes Leben mit der Entstehung der Menschheit beschäftigt hat, ist der Meinung, dass die nächste Spezies auf Erden, die aussterben wird, der Mensch sein wird. 99% aller Lebewesen, die je existiert haben, sind ausgestorben auf diesen Planeten. Aber keines davon hat es freiwillig getan. Wir, die Menschen, sind die erste und einzige Spezies in der drei Milliarden andauernden Geschichte des Lebens, die bewusst ihr Aussterben verursachen, indem wir die Ressourcen unseres Planeten ausbeuten. Doch noch ist es nicht zu spät.  Ich glaube fest daran, dass wir es gemeinsam schaffen können unsere Welt und uns selbst zu retten. Jeder von uns muss dazu seinen Beitrag leisten und zwar unabhängig davon, ob die anderen es auch tun. Sei mutig der Erste!!!


sum sum
eure
Sa-Bine

Donnerstag, 2. Oktober 2014

Kaprun und Geschichten aus der Steckdose

Heute möchte ich euch mal zeigen, wo mich mein Sommerurlaub hingeführt hat. Ich dachte mir, fährst du mal zum höchsten möglichen Punkt in Österreich. Also wo war ich? -> Na klar doch, am Großglockner. Aber die Geschichte gibts ein andermal. Denn meine Reise begann in Kaprun.


Kaprun - Sommerurlaub

Obwohl das Wetter eher saumäßig war diesen Sommer, hab ich mit dem Urlaub Glück gehabt und bin bei 30°C im Schatten herumgewandert. In den höheren Gefilden wars dann richtig angenehm. Was wünscht man sich mehr.


Wie kommt der Strom in die Steckdose?


Und oben am Foto sieht man auch gleich das Thema für den heutigen Abend: Der Strom!!
Hier im Marchfeld landen öfter mal diese Protestzettelchen in meinem Briefkasten gegen die vielen Windräder die hier herumstehen. Und da frag ich mich dann schon: Na ja und wenn wir die Windkraftwerke nicht bauen, woher kriegt dann meine Kaffeemaschine den Strom jeden morgen? Wie lade ich das Handy auf und wo stecke ich den Computer an, vor dem ich grad sitze??


Vorne: Kaprun - im Hintergrund: Das Kitzsteinhorn

Selbst wenn wir schlafen verbrauchen wir Strom, oder schaltet ihr euren Kühlschrank in der Nacht ab? Das wir total abhängig sind vom Erdöl, haben wir in diesem Post hier schon geklärt. Und nach dem Erdöl kommt der Strom..


Stausee Kaprun

Der Strom in Österreich wird zu 65% aus Wasserkraft erzeugt. Windenergie ist nur mit 5% vertreten. Und auch wenn wir kein Atomkraftwerk haben, so kommt doch 2% von eben diesem. Nur halt aus dem Ausland eingeführt.
Kaprun ist das drittgrößte Speicherkraftwerk Österreichs und besteht aus mehreren Stufen, die man alle toll bewandern kann. Ein Shuttlebus bringt einen ganz nach oben und die Aussicht ist großartig,


im Hintergrund: Die Ausläufer der Glockner-Pasterze

Das viele Wasser ist kein anderes als das geschmolzene Wasser des Glocknergletschers, der Pasterze.
Die Pasterze führt vom Glockner bis nach Kaprun hinunter, wo die letzten Ausläufer zu sehen sind. Und nein, die Stauseen sind nicht schuld daran, dass der Gletscher schmilzt, sondern wir, die wir globale Erwärmung verursachen.
Aber zurück zum Strom.


links unten: in meiner Hand das ewige Eis... oder mehr: die Reste davon

Wer könnte besser erklären, wie der Strom funktioniert, als Peter Lustig? Die Löwenzahn-Geschichte gibts hier zu entdecken. Also ansehen und schlau werden. :-)


eine Ziegenherde kreuzt den Wanderweg

So, und nun wollen wir mal wissen, welches Kraftwerk nun das umweltfreundlichste ist. Versucht mal Google zu fragen, das Thema ist mehr als umstritten. Jede Seite hat gute Argumente für ihre These, aber als Laie hab ich nun wirklich keine Ahnung was stimmt.


Nur der steilste Weg führt zum Gipfel

In einem sind sich alle einig: Kraftwerke sind Methan und CO2-Schleuderer und verursachen hier in Österreich 17% der Treibhausgas-Emissionen. Das Kohlekraftwerk ist eine riesige CO2-Dreckschleuder, einige davon sind noch in Betrieb in Österreich.
Stauseen dagegen sind Methanproduzenten, mal abgesehen davon, dass die Anlage von einem Stausee riesige Landschaftsveränderungen mit sich zieht, man bedenke mal all den Beton für die Errichtung und die Kulturlandschaft, die plötzlich unter Wasser steht.



Hummeln, Wildbienen und jede Menge Blümchen,,,


Aber es geht noch schlimmer. In Gebieten, wo eh schon wenig Wasser ist, schaffen es Flüsse nicht mal mehr bis zum Meer. Berühmtestes Beispiel der Colorado im Südwesten der USA. Der Stausee versorgt die Wüstenstadt Las Vegas mit Strom. Einen verschwenderischeren Anblick als das Lichtermeer von Las Vegas gibt es kaum auf der Welt. Das Ökosystem des Colorado ist inzwischen total zerstört und der Fluss versiegt schon lange, bevor er den Pazifik erreicht. Die Bewohner der Wüstenregionen Mexikos, die auf das Colorado-Wasser angewiesen sind, dürfen nun verdursten.


Ritterfest in Kaprun: Für große und kleine Ritter

Wie siehts denn nun mit Windkraft aus? Die CO2-Bilanz ist leider noch schlimmer, also die von Wasserkraftwerken. Dafür gibts kein Methan.
Ihr seht schon. Wie mans dreht und wendet, jede Stromerzeugung geschieht auf Kosten der Umwelt. Genau wie beim Erdöl hab ich auch da keine Lösung gefunden, außer die: Aktiv Strom sparen! Wie das geht, darüber werd ich mich in nächster Zeit genauer informieren.


Die Bienen in luftigen Höhen

Auf meiner Wanderung zwischen den Stauseen gabs auch einen kleinen Regenschauer, der der einzige in diesem Urlaub blieb. Und als ich mich über den Regen ärgerte, blickte ich nach unten und entdeckte die Bienenbeuten hinter der Scheune. Schon war ich wieder fröhlich, zu sehen, dass es auch hier oben noch Bienen gibt.
Kaprun kann ich als Reiseziel nur empfehlen. Ein hübsches kleines Städtchen am Fusse des Kitzsteinhorn mit viel Wandermöglichkeiten und Bienen drum herum.

sum sum
eure
Sa-Bine