Labels

Freitag, 12. Dezember 2014

Der Krampus und der Nikolaus

Zuallererst möcht ich euch mein neustes Projekt vorstellen: Ein kleines Weihnachtsdörfchen, das ich mit meinem neuen Spielzeug, einer elektrischen Laubsäge ausgeschnitten und bemalt habe: (Natürlich durfte im Dörfchen auch ein Bienenstand nicht fehlen!!)

Weihnachtsdorf mit Bienenstand im Winterwald

und nun geht es weiter mit Fotos von den Kittberger Erlebnisgärten, die jetzt zur Adventzeit schön weihnachtlich dekoriert sind. Und während wir spazieren gehen, erzähl ich euch eine kleine Geschichte vom Nikolaus.

Nikolausstiefel

Wer denn nun wirklich der heilige Nikolaus war, darüber ranken zahlreiche Legenden. Man weiß es nicht. Die Kirche beruft sich immer wieder auf den Bischof von Myra, in der heutigen Türkei, der dort um das 3.Jhd herum allerlei Wundertaten verbracht haben soll. Zum Beispiel Juden bekehrt oder ein Dianaheiligtum zerstört...  stimmt also. Man muss schon sehr wunderlich sein, um so was zu tun.


Schneemänner ganz ohne Schnee

Bis tief ins 19.Jahrhundert hinein brachte der Nikolaus die Geschenke. Da aber die Reformation Heiligenverehrung verboten hat und die Protestanten nicht auf die Geschenke verzichten wollten, haben sie kurzerhand aus dem Nikolaus das Christkind gemacht. Später hat sichs dann wieder umgedreht und das Christkind hat den Katholiken die Geschenke gebracht und zu den Protestanten kam dann der Weihnachtsmann hinzu. Heute ists eher nach Ländern aufgeteilt und hierzulande gibts gleich alles. Der Nikolaus bringt die Schokolade am 6.Dezember und das Christkind und der Weihnachtsmann die Geschenke am 24. Na bitte. Besser alles als gar nichts. :-)


Insektenhotel, dort bewohnt, wo die Löcher zu sind

Natürlich noch viel interessanter als der Nikolaus ist der Krampus. Der hat auch viele andere Namen, nämlich Schmutzli in der Schweiz, Tuifl, Buttnmandl, Gankerl,...
Über seinen Ursprung ist nur wenig bekannt. Vermutlich ist er sehr eng mit den Perchten verwandt. 
Erste Aufzeichnungen über den Krampus gibt es aus dem 12.Jahrhundert. Dann kam erst mal die heilige Inquisition, die den lieben Krampus verboten hat und zwar bei Todesstrafe. Doch in den kleinen abgelegenen Bergdörfern hat sich der Brauch erhalten und später wieder verbreitet.


Tellerstillleben

Das Ganze hat sich dann zwei geteilt. Im Dezember finden die Krampusläufe statt und nach Weihnachten dann die Perchtenläufe. In vielen Regionen ists aber wieder das selbe. Perchten und Krampus zusammen. Aber was sind denn nun Perchten?


Ein Lichtlein in der Dunkelheit

Jetzt wird es wieder kriegerisch. Denn viele Historiker, Ethnologen und Forscher streiten um ihre Version der Herkunft. Die keltischen Göttinnen Frigg und Freya wurden zur "Frau" und zum "Freitag". Doch je nach Region und Sprache hatten die beiden Damen auch andere Namen. Im schönen Alpenland gab es die Perchta, mancherorts, genau wie bei den Inselkelten in England und Irland, auch als Brigid bekannt. Die alten keltischen Göttinnen transformierten sich dann im Laufe der Jahrhunderte und der Christianisierung zur Maria und Perchta's alter Feiertag nach Weihnachten wurde zu Mariä Lichtmess, das vor allem im Alpenraum noch gefeiert wird.


Weihnachtsteich

Einige Historiker streiten die Existenz der holden Göttin ab. Andere wiederum bringen Perchta mit alten heidnisch-römischen Umzügen in Verbindung, die diesmal aber aus historischen Quellen stammen, da die Römer ja zum Glück über eine Schrift verfügten und wir so zum Glück etwas zum Lesen haben. Schade, dass die Kelten nix schriftliches hinterließen, dann wärs leichter, Wahrheit von Legende zu unterscheiden.


Weihnachtsengerl mit Beleuchtung

So einen Krampuslauf möchte ich dann doch einmal sehen. Vielleicht sollte man mal einen Ausflug ins schöne Salzburg planen im nächsten Dezember. Der größte Krampuslauf findet laut Internet in St.Johann statt. Wär doch mal was, oder?


Winterstimmung

So, und nun gibts noch ein kleines Gedichtchen zur Winterzeit, ehe ich mich verabschiede. Die Kittberger Erlebnisgärten sind auch im Winter schön anzusehen und ich kann sie euch nur empfehlen.




Sonntag, 7. Dezember 2014

Was ist Selbstversorgung?

Gestern war ich trotz Regennieselwetter in Marchegg und bin eine Runde durch den Winterwald gelaufen. Neben den schönen düsteren Nebelfotos möcht ich heute über ein Thema philosophieren, das mir sehr am Herzen liegt.

Eine schöne Weihnachtszeit an die Welt

In den letzten beiden Jahren habe ich durch etwas bewussteren Konsum versucht, den Fußabdruck, den ich auf diesen Planeten hinterlasse zu verkleinern. Angefangen habe ich bei dem elementarsten, nämlich bei der Nahrung, die ich esse. Dabei musste ich natürlich beim Konsumieren bleiben, da ich bis jetzt keinen Garten hatte. Selbstversorgung ohne Garten gestaltet sich eben ein wenig schwierig.


Marchegg im Winter (ohne Störche versteht sich..)

Ich bin dazu über gegangen, Lebensmittel im Bioladen zu kaufen oder direkt vom Bauern. Dabei gebe ich sorgsam acht, dass alle Lebensmittel in Österreich hergestellt werden.
Ausnahmen machte ich im Winter bei Paprika und Tomaten und nur für die Meerschweinchen, da sie leider sehr verwöhnt sind und sonst nichts fraßen. (also ganz wie wir Menschen.. :-)
Ein wunder Punkt bleibt das Essen in der Kantine. Ich koche zwar am Wochenende meist mehr, aber spätestens am Dienstag ist alles verbraucht und so esse ich mindestens dreimal die Woche in der Kantine. Ich verzichte dort zumindest komplett auf Fleisch und exotische Gerichte, von denen ich weiß, dass die meisten Zutaten aus Übersee kommen. Hier muss ich mich noch verbessern.


Auch im Winterwald ist Leben zu finden


In Zukunft wird die Versorgung mit Lebensmittel auch etwas einfacher, da ich ja inzwischen einen eigenen Garten habe.
Das nächste Thema auf der Liste lautet: Kleidung! Nach einen prüfenden Blick in den Kleiderschrank habe ich festgestellt, dass der Vorrat bis zur Pension reicht, vorausgesetzt, dass ich meine Größe nicht ändere.. :-)
Ich bin sowieso nie ein Fan von vollgestopften Einkaufszentren gewesen und nun möchte ich mich auch hier beschränken. Wozu brauche ich eigentlich fünf verschiedene Pullover im Schrank. Man nimmt doch sowieso immer nur den obersten hinunter vom Stapel und die unten bleiben liegen.


Es war einmal ein hässliches Entlein... und daraus wurde...

Also lautet der Beschluss: Am Anfang dieses Jahres werde ich ein Budget festlegen für Kleidung. Von diesem kann ich das ganze Jahr schöpfen, auch bei Dingen, die ich selber mache, also Stoffe oder Wolle, wird davon abgezogen, inklusive des Zubehörs, wie Garn oder Stricknadel.
Mit dem was am Ende des Jahres übrig ist, darf ich dann in den Urlaub fahren.
Das ist doch ein Deal, oder?


Abgestorbene Bäume mit neuem Leben

Wie sieht es nun mit der zukünftigen Selbstversorgung aus? Probiert hab ich so einiges. Mein Brot backe ich immer noch selbst. Marmelade und Kompott einkochen, Chutneys habe ich hergestellt, obwohl ich die Rohstoffe natürlich dafür kaufen musste, dafür ohne Konservierungsstoffe und E-Nummern.
Käse selbst machen habe ich probiert. Das nächste am Programm ist Waschmittel, Seife und Kosmetik selbst herstellen. Das ist gar nicht so einfach, denn die Rezepte auf verschiedenen Selbstversorgerseiten enthalten meist Produkte wie Kokosfett, das ist ja denn erst wieder nicht regional. Da muss ich noch weiter suchen.


links oben: Baumpilz, der sogenannte Zunderschwamm wurde früher zum Anzünden von Feuer genützt.

Mein größtes Projekt dieses Jahr waren natürlich meine Bienen. Ich habe jetzt vier Völker in den Winter entlassen. In ein paar Tagen muss ich noch einmal eine Behandlung zur sogenannten Restentmilbung durchführen. Also die Bienen, die jetzt aus der Brut sind, von der gefürchteten Varroamilbe befreien.
Dann dürfen sich es die Bienchen im Stock gemütlich machen. Sie versammeln sich um die Königin und bilden eine Traube um sie herum. Damit sie es schön warm hat, schlagen sie mit den Flügeln, um Wärme zu erzeugen.
Dann bleibt nur zu hoffen, dass es meine Lieblinge bis in den Frühling schaffen.



Still und starr ruht der See..


Und mit diesem Foto aus vergangenen Herbsttagen verabschiede ich mich von Marchegg. Für Ideen, was die Selbstversorgung betrifft, bin ich natürlich immer wieder dankbar.

Ich wünsche euch noch einen schönen Adventsonntag und falls ihr morgen einen habt: Einen schönen Feiertag!

eure
Sa-bine


In einem unbekannten Land, vor gar nicht allzu langer Zeit...


"Alles, was gegen die Natur ist, hat auf Dauer keinen Bestand."
Charles Darwin