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Sonntag, 1. Februar 2015

Waldrodung und andere Probleme

Nach einer langen Winterpause gibt es mal wieder ein paar Fotos zum Zeigen. Nachdem gestern die Landschaft in eine weiße Decke gehüllt war, habe ich die Gelegenheit genützt für einen Spaziergang im schneebedecktem Winterwald. Die Reise ging nach Eckartsau. Eigentlich gar keine lange Reise, da gleich bei mir um die Ecke.


Schnee im Winterwald

Und während wir durch den Winterwald spazieren, werde ich euch mal wieder eine Geschichte erzählen. Wusstet ihr, dass es einst in Europa keine Felder und Wiesen gab? Früher war alles Wald.
Und dann kam der Mensch....


Schnee - selten geworden heutzutage in unseren Breiten

Der Mensch hatte Hunger. Als er während der Eiszeit durch die Landschaft Mitteleuropas wandelte, jagte er das Großwild, das da herumspazierte. Doch dann beschloss der Planet, dass nun die Eiszeit zu Ende wäre. Der Golfstrom im Atlantik, der abgeschaltet war, setzte sich wieder in Bewegung. Er brachte warmes Wetter nach Europa und der Schnee schmolz. 


Reh, Hase, Mensch und Hund. Die Zuordnung zum Selbst-Austüfteln


Schwuppdiwupp, begannen sich in den nun eisfreien Weiten die Wälder auszubreiten. Und das Großwild, das nun keinen Platz mehr hatte zwischen den Bäumen starb einfach aus.
Der Mensch war ein bisschen anpassungsfähiger. Oder er hatte einfach nur Glück gehabt. Aus dem schönen Morgenland wanderte nämlich eine Idee nach Europa. 

Hagebutten im Winter - damit die Vögel nicht verhungern


Vor 10.000 Jahren begannen die Menschen im Fruchtbaren Halbmond, zum Beispiel dem heutigen Irak, die Samen, die sie aßen, in die Erde zu legen und neue Pflanzen zu ziehen. In Windeseile verbreitete sich der Ackerbau in alle Richtungen und schon 3.000 Jahre später kam er in Europa an. Gerade rechtzeitig, damit die Menschen nicht verhungerten. 





Warum eigentlich so spät? Na wie gesagt, es war alles Wald in Europa. Es gab ganz einfach keine Getreidearten, die man anbauen hätte können. Die Menschen mussten auf die ersten Samenlieferungen aus dem Osten warten. Die kamen dann um 5.700v.Chr. in Form von Gerste, Einkorn, Emmer, Hafer und Nacktweizen. 

Misteln bevölkern den Baum - Miraculix hätte sich gefreut
  

Und nun gabs noch ein kleines Problem: Da war doch der ganze Wald im Wege. Also ran an die Axt und weg damit. Man schuf kleine Lichtungen, auf denen man allerlei Zeug anbaute. Und wie immer, wenn der Mensch nicht weiß, was er tut, war er gar nicht so blöd: Neben den genannten Getreidearten baute er auch noch Linsen und Erbsen an. Das hatte zwei riesige Vorteile: 

Vorteil 1: 
Das Getreide und die Hülsenfrüchte zusammen ergaben die ideale Nährstoffkombination, die der Mensch zum Leben braucht

Vorteil 2: 
Linsen und Erbsen gaben an den Boden genau den Stickstoff ab, den das Getreide brauchte


Grün auch im Schnee

Natürlich war das alles andere als ein Zufall, sondern ein herrliches Beispiel für natürliche Selektion. Die Menschen, die genau diese Nährstoffkombi nicht betrieben, wurden nicht sehr alt. Auf die Dauer konnten nur die Dörfer überleben, die sich an die Mischkultur hielten.


blühende Haselnüsse im Winterwald

Kaum gelangte der Mensch in der Jungsteinzeit an, veränderte sich die Landschaft dramatisch. Diesmal war aber tatsächlich der Mensch dran Schuld. 
Um 3.700v.Chr. verbreitete sich das Rad in Europa. Durch die freien Weideflächen begann die Pferdehaltung. Und als dann auch noch die Kupferverarbeitung entdeckt wurde, konnte noch viel mehr Wald gerodet werden, weil Kupferbeile länger scharf blieben als Steinwerkzeug.
Als wir dann endlich in der Bronzezeit ankamen, waren die Ulmen und Linden verschwunden. Übrig blieb ein Buchenwald.


Donauauen im Winter

Um 2.000v.Chr, wurde der Pflug erfunden und Dinkel verdrängte den Einkorn, da dieser ertragreicher war. Wieder wurde Wald gerodet und schon tauchten die ersten Umweltprobleme auf, für die der Mensch allein verantwortlich war: Der Boden versauerte durch die eintönige Landnutzung und er verlor erheblich an Fruchtbarkeit. 

Als dann um 800v.Chr. die Eisenzeit begann, wurde es noch viel dramatischer. Durch die Eisenverarbeitung lagerten sich erstmals giftige Stoffe wie Cadmium und Blei im Boden ab. 

Erst ab der Eisenzeit sprach man von zivilisierten Menschen, da ab dieser Zeit die Namen der Völker überliefert sind: Kelten, Germanen, Slawen und später die Römer. Doch zu dieser Zeit hatte der Mensch schon seit Jahrtausenden die Landschaft in seinem Sinne geprägt, nicht immer zum Vorteil dieser.


Bastelei im Winter



Seit der Mensch sesshaft wurde, veränderte er die Landschaft, in der er lebte. Doch das Ausmaß der Katastrophe, an der er seit Jahrtausenden seine Beteiligung hat, ist erst jetzt sichtbar. 

Doch gleichzeitig mit der Zerstörung ist uns auch die Möglichkeit gegeben, unseren Planeten zu retten. Jetzt ist die Zeit zum Handeln. Wie wir den Ausweg aus der Krise finden, wissen wir bereits. Es geht nur noch darum, es auch umzusetzen. Wir müssen den Irrweg stoppen und Ackerbau auf nachhaltige Weise betreiben. Wir brauchen auch keine Gentechnik, um uns zu ernähren und auch keine Pestizide und Dünger.

Die Erde bietet genug Ressourcen und Lebensraum, um alle 7 Milliarden Menschen zu ernähren auf natürliche und ökologische Weise. Wir müssen nur damit anfangen... heute noch. 











Buchteln, um den Tag zu versüßen
Buchteln

Man nehme einen halben Würfel Germ und löse ihn in ein wenig warmer Milch mit 2 EL Honig auf.
Dann gebe man 300g Weizenvollkornmehl in eine Schüssel und mische 1 TL Zimt unter. Dazu kommt die Germmischung. Dann knete man rasch einen geschmeidigen Teig mit ein wenig lauwarmer Milch. 
Gut durchkneten, eine Kugel formen und an einem warmen Ort ca. 1 Stunde verdoppeln lassen.

Noch einmal gut durchkneten und in 12 Stücke teilen. Jedes Teil flachdrücken und mit 1-2 TL Marmelade oder Topfen (Topfen + Honig + Rosinen) füllen. Das Teigstück zu einer Kugel formen und mit der Naht nach unten auf ein Backblech setzen. 

Noch einmal aufgehen lassen und dann im vorgeheiztem Ofen bei 180°C für ca. 20 Minuten backen.

Noch warm schmecken sie am besten.  





"Es ist traurig, eine Ausnahme zu sein. 
Aber noch trauriger ist es, keine zu sein!"
- Peter Altenberg

1 Kommentar:

  1. Hallo, ich bin zufällig auf Dein Blog gekommen. Habe nun durchgeblättert und so schöne Posts und Fotos entdeckt.
    Ich lasse Dir herzliche Grüsse hier
    Elisabeth

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