Das berühmte Hallstatt |
Bei Nieselregen ging die Reise nach Hallstatt weiter. Das Dörfchen am See ist wirklich so wunderschön wie sein Ruf. Ganz besonders bei Regenstimmung. Natürlich hab ich die Bergbahn links liegen gelassen und bin brav den ganzen Berg (der da links im oberen Bild ist) hinaufgetrabt. Zum Glück bliebs trocken.
Gräberfeld und Salzbergwerk |
Auf dem Weg nach oben kommt man an Infotafeln vorbei, die einem über die Geschichte der Stadt aufklären. Rechts unten ist ein ehemaliger Eingang in den Stollen. Ich hoffe, ohne Kamera irgendwo, denn ich hab, nachdem ich ganz verschwitzt war vom Anstieg, im Eingangsbereich frech das T-Shirt gewechselt. Falls doch wo eine Kamera angebracht war, haben die sich sicher totgelacht. :-)
Aussicht auf dem Weg nach oben |
Das berühmte Salz in der Suppe ist tatsächlich so wichtig wie sein Ruf. Ohne Gold und Diamanten können wir leben, wenn es sein muss sogar ohne Schokolade, aber nicht ohne Salz.
Salz besteht aus den beiden Elementen Natrium und Chlor. Es regelt den Wasserhaushalt des Körpers und das Natrium ist unverzichtbar für die Funktion des Nervensystems.
Allerdings liegt der Natriumspiegel der meisten Menschen in den Industrieländern zu hoch, weil wir viel zu viel Salz konsumieren. Weniger wäre in dem Fall mehr.
Bergbauutensilien |
Ein Zug bringt die Touristen in das Bergwerk, nachdem man sich in Bergwerkskluft hineingezwängt hat.
Mit einer Rutsche geht es dann hinunter zum unterirdischen Salzsee, bevor man dann wieder das Bergwerk mit einem Zug verlässt. Ein Stockwerk tiefer.
Sollte man auch mal gemacht haben.. :-)
Die Geschichte von Hallstatt beginnt vor 260 Millionen Jahre. Die Zeitspanne nennen Geologen das "Perm" und da bildeten sich die großen Salzlagerstätten des Salzkammerguts. Das heißt, irgendwann gabs mal in den Alpen keine Alpen, sondern nur Meer. Irgendwann im Perm begannen sich die Berge zu heben und das Meer wurde abgeschnitten vom Zustrom.
Ein paar Millionen Jahre hats schon gedauert, dann ist das Wasser verdunstet und das Salz blieb zurück.
Spiegelkabinett |
Das da oben ist keine Fotomontage, sondern eine Anordnung von Spiegeln, die sich entlang des Weges zum Bergwerk befinden. Das Motiv in der Mitte ist natürlich eine Klasse für sich. :-)
Spiegelsee |
Jungsteinzeitliche Funde belegen, dass die Gegend um Hallstatt schon vor 7.000 Jahren besiedelt war. Ob nun diese Menschen wirklich Salz abbauten, ist nicht gesichert. Die Funde, zum Beispiel Hirschgeweihpickel, lassen das jedoch vermuten. Vielleicht haben sie sich auch nur an den Salzwasserquellen bedient, die an die Oberfläche drangen.
Stufen, von Steinen erschlagen |
Als ich auf einer Tafel vor dem Abstieg über die Stufen gewarnt wurde, dass man da trittsicheren Gang benötigt, war mir nicht klar, dass diese zum Teil nicht mehr vorhanden sein würden.
Erdrutsche haben die Stufen etwas demoliert, wie man am Foto erkennen kann, der Weg nach unten ist daher mit Vorsicht zu genießen.
Ich werde oft gefragt, was ich denn an der Archäologie so toll finde. Den Gedanken, dass auf diesen Weg, den ich nahm, schon vor 7000 Jahren ein Mensch entlang gegangen war, finde ich einfach faszinierend. Wer war er? Was dachte er? Wie lebte er? Hat er genauso gerne gelacht wie wir? Hat er gesungen, getanzt, geliebt, geweint,.. so wie wir?
"der bemalte Tod" |
Oben links ist die berühmte Hallstätter Gruft mit den bemalten Schädeln. Nachdem das Dörfchen so eng ist und auch der Friedhof begrenzt, hat man die Skelette nach der Verwesung ausgegraben und hübsch bemalt, im Kirchlein gebunkert. Heute zur Freude der Touristen. Find ich toll. Könnt ihr auch meinen Schädel mal bemalen, wenn es so weit ist. In ein paar tausend Jahren können ihn dann andere bewundern. hihi
Kirchlein in Hallein |
Die nächste Station auf der Reise ist Hallein. Diesmal bei strömendem Regen. Das archäologische Museum dort ist es allemal wert. Eine tolle Ausstellung und alles über die Geschichte der Kelten und das Salz.
Im Bergwerk von Hallein kann man dann unterirdisch über die Grenze nach Deutschland wandern und mit einem Boot über einen Salzsee fahren.
In der Bronzezeit, mit Erfindung der Metallurgie, beginnt der Aufschwung des Salzabbaus. Die bronzezeitlichen Menschen trieben Handel in weit entfernte Gebiete mit dem weißem Gold aus dem Salzkammergut. Vor 1500 Jahren, in der mittleren Bronzezeit, gruben die Menschen erstmals Schächte ins Bergesinnere, um an das begehrte Salz heranzukommen.
Museum Hallein |
Auf die Bronzezeit folgt die Eisenzeit. Die Periode um 900v.Chr. wird auch die Hallstattzeit genannt. In dieser Zeit wurde das berühmte Gräberfeld angelegt und der prähistorische Salzhandel erlebte seine Blütezeit.
In der jüngeren Eisenzeit nach 500v.Chr., welche auch LaTene-Zeit genannt wird, beginnt die Zeit der Kelten, die bis zur Ankunft der Römer im 1.Jhd n.Chr. andauerte.
Der Mondsee |
Was nach dem Untergang des römischen Reiches in Hallstatt passierte, liegt noch im Dunkeln der Geschichte begraben. Es gibt keinen Hinweis auf Bergbau. Erst ab dem späten Mittelalter, Anfang 14.Jahrhundert, sind wieder Salzgewinnung in den Minen belegt. Auch heute noch wird in Hallstatt Salz abgebaut.
Hexenküche |
Die letzte Station meines Urlaubs war der Mondsee. Das Dörflein, das ebenso heißt, verfügt über ein kleines Kirchlein mit archäologischen Museum darüber und ein tolles Freilichtmuseum mit liebevoll gestalteten Häusern und Scheunen aus früheren Zeiten.
Freilichtmuseum Mondsee |
Wie untenstehendes Foto beweist, bin ich auch dort auf die Bienen gestoßen. Alte Beuten auf einem ehemaligen Bauernhaus und rechts unten ein Futternapf für die Bienen zur Winterfütterung. Für den Honig in früheren Zeiten.
Auch im Salzkammergut fliegen die Bienen |
Trotz des vielen Regens eine tolle Reise in die Geschichte der Welt. Das Salzkammergut kann ich euch nur empfehlen. Tolle Landschaften, nette Leute und sehr viel Salz. ;-)
eure
Sa-Bine
"Eine Reise ist ein Trunk aus der Quelle des Lebens"
Christian Friedrich Hebbel (1813-1863)
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