leeres Storchennest |
Das Ziel meiner Reise war Marchegg, im äußersten Osten von Niederösterreich. Zu bewundern gibt es dort Störche im Nationalpark. Obwohl ich einige vorbei fliegen sah, hab ichs leider nicht geschafft, ein Störchlein vor die Kamera zu bekommen.
So gibts nur ein Foto vom leeren Nest.
Im WWF-Naturreservat gibt es drei Wanderwege, ich hab mich für den längsten entschieden. Der Biberweg dauert zwei bis drei Stunden, kommt drauf an, ob man schnell unterwegs ist, oder so wie ich alle zwei Minuten stehen bleibt, weil es was anderes zu sehen gibt.
Gelsen für das Ökosystem |
Am Anfang wird gleich mal erklärt, was es mit den Gelsen auf sich hat und warum man die lieben Viecher ertragen sollte.
Ich konnte zum Glück darüber schmunzeln, da es jetzt im Oktober sowieso keine Gelsen mehr gibt. Der Vorteil einer Herbstwanderung.
Kastanien im Wald |
Ganz eindeutig ist es Herbst geworden. Die Blätter sind gelb und Kastanien säumen den Weg.
Die Rosskastanie, die hierzulande überall anzutreffen ist, ist übrigens in keinster Weise mit der echten Kastanie, der Edelkastanie, verwandt.
Die Rosskastanie kam erstmals mit den Osmanen nach Mitteleuropa, die sie als Pferdefutter nutzen und wurde später zum Modebaum, der entlang von Alleen gepflanzt wurde.
Sumpflandschaft |
Die March- und Thayaauen sind die größte noch intakte Aulandschaft in Mitteleuropa. Da die March ungestaut ist, kommt es jedes Jahr zum Hochwasser nach der Schneeschmelze.
Das Hochwasser ist aber keineswegs schlecht, im Gegenteil, der Boden wird viel nährstoffreicher und das Wasser bietet zahlreichen Arten Gelegenheit, sich zu vermehren.
lila Blumen, rechts im Bilde: die Herbstzeitlose |
Und wer glaubt, im Herbst gibts keine Blümchen mehr, der sei eines besseren belehrt.
Die Herbstfarbe in der Au ist offensichtlich lila, denn neben der Herbstzeitlose blühen noch eine Menge anderer kleiner Blumen in allen violett-Stufen.
Bitte Vorsicht mit Kindern, die Herbstzeitlose ist ganz schön giftig. Sie enthält nämlich Colchicin, für das es nach Einnahme leider kein Gegenmittelchen gibt.
Was wird aus dem hässlichen Entlein? |
Störche sind es nun nicht geworden, aber dafür haben sich ein paar Schwäne vor die Kamera getraut. Ist doch auch was.
altes Bäumchen |
Alte Bäume bleiben bestehen und dienen anderen Arten als Lebensraum. Zum Beispiel Pilzen oder Moosen.
Baumüberbleibselbewohner |
Brücke mit Moos |
Die March
Das gute Flüsschen entlang der niederösterreichischen Grenze ist 358km lang.
Sie entspringt in Mähren am Glatzer Schneeberg und mündet schließlich westlich von Bratislava in die Donau.
Seit dem 11.Jahrhundert ist sie Grenzfluss zwischen Niederösterreich und Slowakei.
Der WWF unterhält ein Projekt zum Artenschutz und der Renaturierung der March- und Thayaauen.
Biene in der Au |
Ich frage mich, ob ich gestern die einzige Aubesucherin war, die unten auf den Blumen nach Bienen gesucht hat, anstatt oben am Himmel nach Störchen....
Aber als angehende Imkerin sehe ich natürlich überall die liebe Biene Maja herumfliegen.
Unterschlupfmaterial für den Biber |
Biberland |
Entlang des Wanderweges fanden sich viele Biberbehausungsmöglichkeiten. Überall lagen Baumstämme im Wasser und es gab auch eine Menge Schilf.
Der Biber gräbt seine Wohnungen in die Uferwände. Sein Wintervorratsdepot ist unter Wasser.
Er ist reiner Vegetarier und ernährt sich gerne von Kräutern, Sträucher, Wasserpflanzen und kleinen Zweigen.
In der Au gibt es viele Seerosen, ein Festessen für den kleinen Zwerg. Leider hab ich keinen zu Gesicht bekommen.
Heimatmuseum Marchegg |
Im Heimatmuseum gegenüber vom Schloss gibt es noch allerlei alte Altagsgegenstände zu bewundern und im Schloss selbst ist neben ein bisserl Geschichte über das Marchfeld eine tolle Ausstellung über die Aulandschaft zu sehen. Unten rechts gibts noch ein Selbstportrait vorm Spiegel. :-)
Nähen und Sport in einem |
Sabine's Selbstportrait |
In den Marchauen kann man wunderschön erleben, was die Natur von sich aus alles leisten kann, wenn man sie nur lässt und nicht gegen sie arbeitet. Ein schöner englischer Rasen mag zwar was feines sein, aber ein Kraut- und Rübengarten ist für mich das Paradies. Die Natur lässt sich nunmal nicht einengen.
"Wir leben in einem gefährlichen Zeitalter. Der Mensch beherrscht die Natur, bevor er gelernt hat, sich selbst zu beherrschen."
-Albert Schweitzer
Waldpanorama |
eine schöne Herbstwoche wünscht euch
Sa-Bine
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